“Leinen los…“

“Leinen los…“

Was als “kleiner Wochenausflug“ von Montag bis Freitag mit nur 7 Leutz und 1 Boot im September 1999 in Terherne/NL begann, ist im Laufe der Jahre zum festen Bestandteil der Aktivitäten der “Schießgewehrtruppe“ geworden… die mittlerweile traditionelle Bootstour der Gewehrkompanie rund um den Hafen des niederländischen Städtchens Drachten. Bereits jetzt sind die Vorbereitungen für die nächste große Fahrt im September 2014 angelaufen und aufgrund der erforderlichen langfristigen Planungen (die Boote müssen teilweise schon 15 Monate vor dem Startschuß gebucht werden) wird diese Tour fast immer im 2-Jahres-Rhythmus organisiert.

Als dieses “Projekt“ vor 14 Jahren aus der Taufe gehoben wurde, waren sich alle damals Beteiligten um Organisator & Skipper Berni Neelsen einig, daß diese Veranstaltung bannig Spaß gemacht hatte und nicht die letzte ihrer Art gewesen sein sollte. Und das, trotz der “widrigen Begleitumstände“ [riskantes Wendemanöver mitten in Groningen, „Weltuntergang“ mit monsunartigen Starkregenfällen kurz vor dem Seglerhafen, Ücky`s “Brötchenholengehen“ (gefühlte 3 Stunden) und auch Juppi’s Quetschkommode durfte bei der ersten “Äquatorüberquerung“ nicht fehlen].

Dieser Premiere folgte, 2 Jahre später, 2001 die Wiederholung – und diesmal waren insgesamt 23 Mann an Bord und es wurden folgerichtig 2 Schiffe mit Mensch und Material “befüllt“.

Die Vorbereitungen laufen jedesmal fast identisch ab. Zunächst sitzt ein kleiner “innerer Zirkel“ [dem u.a. Flottenadmiral Berni Neelsen und Oberleutnant zur See Franky Denker (als Verantwortliche und Kapitäne) und Seekadett Thomas Straßburg (als Proviantmeister) angehörten/angehören] zusammen, um die groben Eckpunkte der Fahrt festzuzurren, bevor es schließlich in’s Detail geht. Fast nichts wird dem Zufall überlassen, so zeichnen sich die “Kümmerer“ auch durch das akribische Planen der Reiserouten und Restaurantbesuche aus und selbst ein provisorisches Logbuch wird penibel geführt.

Geschippert wird obligatorisch mit 2 Booten von freitags bis sonntags. Vor der Busabfahrt in Twistringen wird meistens noch ein gemeinsames Frühstück beim ehemaligen Küstenpolizisten Gerdi v.d.E. oder beim Smutje im “Ostertor“ abgehalten und ganz durstige Klabautermänner scheuen nicht davor zurück, sich bereits am Abend zuvor zu treffen. Nach Ankunft in den Niederlanden werden zunächst die Boote beladen und dann heißt es auch schon “Leinen los“. Grachten wechseln sich mit der offenen See ab und kurz nach dem Start laben sich die Mannschaftsdienstgrade am ersten Willkommenstrunk. Aber auch die Nachmittags-“Happy Hour“ ist beim Twistringer Seefahrervolk äußerst beliebt. Zum Cocktailshaker fühlt sich in der Regel Barkeeper “Prinz Erbse“ berufen und während einige von zuhause als Cocktail nur Korn-Fanta kennen, zaubert unser (stubenreiner) Münsterländer u.a. “Whisky Sour“ und “Daiquiri“ aus seinen Kelchen. Eine fachmännische Crew (besser bekannt als Task Force “Heilige Einfalt“) beschäftigt sich derweil auch nach Jahren immer wieder mit der Frage “Backbord/Steuerbord – links oder rechts?!“ und der Rest der Bundesmarineangehörigen versucht sich einmal mehr im kulturell wertvollen, aber pädagogisch bedenklichen “Looping Louie“-Spiel. Die Zeit der Sanduhr verinnt immer flugs und am späten Nachmittag stellen sich Neptuns Urenkel auf das “Käp’t’nsdinner“ ein (ganz Verwegene duschen vorher gar). Dieser Dämmerschoppen beginnt in (“vorbildlich“ vorreservierten) Lokalen an Land und die anschließende Kneipentour endet nicht selten in üblen Spelunken und dunklen Hafenkaschemmen. Da kann es schon ‘mal vorkommen, daß Oberfähnrich zur See Cacki mit einem Hechtsprung über die Hecke den stürmischen Weg vorgibt.

Genächtigt wird selbstredend an Bord. Auch die Frühstückseinnahme findet auf dem wackeligen Kutter statt und Samstagsmittag wird, um sich zu stärken, für eine Stunde ein weiterer Ort der Seekarte angefahren. Danach geht es weiter dem Tagesziel (Sneek, Lemmer, Sloten, Workum, Heeg… und diverse andere Orte) entgegen. Der nächtliche Ausklang am zweiten Tag gleicht in “Aufbau und Struktur“ dem Vorabend, Rituale möchten nunmal gepflegt werden. Und wenn die Kähne sonntags wieder festgemacht worden sind, steht schon ein Bus parat und bringt die gestrandeten Existenzen zurück in die niedersächsische Flachebene, wo nicht selten bei Treschen oder in der Penne versackt wird, um das letzte Seemannsgarn für die Daheimgebliebenen zu spinnen.

Der Ablauf hat sich inzwischen eingespielt und die Bootsführer waren/sind, neben Mr. Schnauz und Franky, u.a. auch Korvettenkapitän Möps und als Steuermann Seebär Ivan – und sogar Obermaat Pennen-Berni (wenn er es denn beruflich in Einklang bringen kann, seine heimische Kombüse für ein paar Tage zu verlassen), sowie weitere Möchtegern-Hobbynautiker stehen abwechselnd auf der Kommandobrücke und drehen am Rad.

Die Bootstouren sind immer sehr beliebt, so daß bei fehlendem Urlaub einige Leutz auch “nachfahren“. Und wenn die Nachzügler aufgrund alkoholbedingter Orientierungsschwierigkeiten den schwimmenden Seelenverkäufer nicht sofort finden, dann verschafft sich Butters eben Gehör mit seiner „Flüstertüte“ (einem elektronisch verstärktem Mikrophon) und durch diese ohrenbetäubende akustische Unterstützung wird in der Regel die halbe Hafenbelegschaft auf die Verursacher aufmerksam. Und wenn das Heimweh unserer jungen Bootsmannanwärter “Young Boys (Bern ?)“ einmal zu groß wird, dann darf – als Trostspenderin – natürlich auch die stumme Freundin aus Kunststoff nicht fehlen.

Ebenso haben die Holzplanken auch schon einige “offiziell dokumentierte“ Feierlichkeiten aushalten dürfen, aber weder Lute’s 30. Geburtstag, noch Rob’s Wiegenfestpaadie (als die ganze Besatzung komplett “verklopappt“ dem Alkohol frönte) ließen die Schiffe Schlagseite erleiden – denn bekanntlich verstehen die holländischen Bootsbauer ihr Handwerk.

An Bord wird die Kameradschaft übrigens groß geschrieben; das beweist u.a. das aufopferungs- und liebevolle Kümmern zweier Besatzungsmitglieder, als sich ein ranghohes, schwer dekoriertes Tier unseres Ordens in eine kleine, selbstverschuldete Notlage gebracht hatte. Wir schrieben das Jahr anno 2001 und besagte Person, statten wir sie einfach ‘mal mit dem Künstlernamen “Olf“ aus, fällt nachts aus der obersten Ebene des dreistöckigen Etagenbetts und trägt nicht nur schmerzende Knochen, sondern auch ein farblich zum Himmel passendes blaues Auge davon. Nach eigenen Aussagen war Olf angeblich nüchtern, doch die stark alkoholgeschwängerte Luft in der Koje passte nicht zu seiner dreisten Aussage/Ausrede. Nun betraten zwei, gerade vom Landgang heimgekehrte Leichtmatrosen die große Bühne. Später gab der Geschädigte, während der Vernehmung vor dem Seegericht am Folgetag, folgendes zu Protokoll… “Ich liege da also im Gang (herum), kann kein Licht finden, dudelig im Kopf, blute wie ein Schwein. Da höre ich Stimmen, Schritte, die Jungs kommen. Gott sei Dank, Rettung! Die Tür geht auf, Licht geht an, M.B. steht in der Tür und guckt mich mit weit aufgerissenen Augen an… „Du siehst aber Scheiße aus“. Sagt`s, krabbelt über mich ‘rüber und entschwand in seiner Koje. Schnarch!! Dann kommt sein Bruder B.B., schaut mich ebenfalls an (oder guckt durch mich hindurch), sagt kein Wort, steigt über mich weg, ab in die Koje. Schnarch!! Gut, daß die beiden „Helden“ wenigstens so gut waren und das Licht anließen.

So ist es nicht weiter verwunderlich, daß die Leutz schon jetzt voller Vorfreude auf den September 2014 linsen, wenn die Gewehrkompanie wieder in gefährliche See stechen wird.

P.S.:

Ein besonderer Dank geht an die kleinen Scheißerchen, ähh exorbitant geschätzten Informanten, die dem Druck letztendlich nicht haben standhalten können und nach dem massiven Einsatz der mazedonischen Daumenschraube doch noch „gesungen“ haben.   (*zwinker*)

Ahoi (Brause)…

“mj“

[Feldwebel, aufgrund besonderer Verdienste um das „Schützenjacken(!)wesen“]

Die Montagsidee(n) der Gewehrkompanie

Die Montagsidee(n) der Gewehrkompanie

Dicke Bretter mussten gebohrt werden, um ein wenig Licht in dieses bisher wenig thematisierte Kapitel bringen zu können. Nach Durchsicht der ersten Rechercheergebnisse bot sich einem allerdings ein “Nichts Genaues weiß man nicht“-Bild. Aber nach einigen konspirativen Telefonaten konnten die alten Haudegen unter den Gesprächspartnern doch noch einige wesentliche Puzzelstücke beisteuern, so daß sich die Mosaiksteinchen langsam zu einer zusammenhängenden und einigermaßen nachvollziehbaren Entstehungsgeschichte zusammenfügen ließen.

Dem prähistorischen Ursprung des Verkleidens kam man somit auf Umwegen auf die Schliche und die Anfänge datieren im Zeitfenster Mitte bis Ende der 70er Jahre. Irgendein Strolch, die Zeitzeugen weigern sich – auch nach Jahrzehnten – immer noch beharrlich den Namen des Anstifters preiszugeben, kam auf die glorreiche Idee der Truppe für den Ummarsch Holzschuhe (!) zu verpassen. Zunächst hatte keiner der Beteiligten Einwände vorzubringen, jedoch war die Wegstrecke bereits nach den ersten Dutzend Metern die reinste Qual und für diesen nicht zu Ende gedachten Fehlgriff wurden die Protagonisten mit zahlreichen Blasen an den Füßen abgestraft. So war der erste Auftritt zwar optisch gelungen, aber Abstriche bei der körperlichen Unversehrtheit wurden billigend in Kauf genommen.   (*schmunzel*)

Um den eigentlichen Hintergrund aber besser beleuchten zu können müssen wir das Rad der Geschichte nochmal in die “Kreidezeit“ zurückdrehen.

Bereits in den 80er Jahren widmete man sich nach dem Sonntagsumzug immer dem obligatorischen Kneipenbummel (Wellering, Hammann’s Mia, Vossmann’s Ruth, Rolf & Treschen, …) und während der Belagerung der Wirtshäuser wurde ein steter (harmloser, eher “neckischer“) Konkurrenzkampf/-gedanke mit der selbsternannten und inoffiziellen 5. (!) Kompanie, die nur montags existiert, angezettelt. “Kontrahenten“ waren Walter vdE, Ali, Schröder’s Pudel, Titzi (& Co.). “Das lassen wir nicht auf uns sitzen – morgen sind wir (!) die Ersten in der Kneipe“ schallte es desöfteren durch die rauchgeschwängerte Raumluft der gastronomischen Bierkulturstätten. Die Stimmung wurde, im positiven Sinne, enorm hochgeschaukelt und auch die internen Aktivitäten der Gewehrkompanie trieben immer seltsamere Blüten, wusste unser heutiger hauptamtlicher Fahnenträger doch sogar von gespielten Häuserkampfszenen mit Gewehreinsatz zu berichten (wei, oh wei).

Der offizielle Startschuß für die Idee des Komplettverkleidens begann schließlich vor 28 Jahren. Der Kalender zeigte das Jahr 1984 an und die Königspaare hießen in dem Sommer Langen Norbert & Thieden Lisabeth, sowie Horst Ellinghausen & Renate Harms. Der SCT war in der abgelaufenen Saison 1983/84, mit 8 Punkten Vorsprung auf den ersten Verfolger TuS Sulingen, Meister der Bezirksklasse geworden und stand gleichzeitig als Aufsteiger in die Bezirksliga fest (an dieser Stelle ein Dank an den SCT-Archivar H.-G. Wilkens). Und da der SCT-Spaltenleiter Ücky in Personalunion auch der stellvertretende Gewehrkompaniechef war, entstand ganz spontan der Einfall sich aus diesem sportlichen Anlaß zu verkleiden. In der Gaststätte Vossmann wurde sich umgezogen und als Outfit hatte man sich kurze Fußballhosen und das Vereinstrikot organisiert. Die Idee war also geboren und sollte sich in den Folgejahren, in zunächst unregelmäßigen Abständen, durchsetzen.

Die nächsten glaubhaft versicherten Auftritte legte die Gewehrkompanie zu Beginn des letzten Jahrzehnts vor dem Jahrtausendwechsel hin. So wurde sich zur Weltmeisterschaft 1990 mit Deutschlandtrikot und -Fahnen geschmückt und 2 Jahre später thronte sonntags “Sonnenkönig“ Ludwig Kuhangel über dem Schützenvolk – und da dieser König nicht nur 1991, sondern auch 1 Jahr später bei Bombenwetter regierte, wurde 1992 bereits sonntags mit großen Sonnenblumen marschiert.

Der Bann war nun also gebrochen und im kleinen “Wettbewerb“ mit der “5. Kompanie“ wurden von uns fortan fast jedes Jahr Aktionen und Verkleidungen präsentiert, u.a.

  • Planwagenfahrt;
  • Riesentandem;
  • monströse “Pump Gun“-Wasserpistolen (zwingend erforderliche Abholung des Meistertitels am Montagmorgen in Oldenburg wurde mit einem zweckgebundenen Besuch bei “toys ’r’ us“ kombiniert);
  • als Chearleader mit kurzen schwarzen Röcken;
  • aus Anlaß des internen silbernen Jubiläums unseres Kompaniechefs Berni Neelsen wurden überdimensionale Schnauzbärte getragen (und noch Wochen später klebte ein “Mr. Pringles“-Exemplar auf der Rotlichtschablone der innerstädtischen Ampelanlage);
  • als Mexikaner mit Sombrero, Poncho und aufmunitionierten Kurzflaschen-Patronengurten;
  • rollende Sänfte für Robert (2009 amtierender König in Bockwursthausen);
  • Fußball-WM der Frauen 2011 (siehe Foto).

Laut Abstimmung beim sonntäglichen Grillen sollten am Folgetag auch schon Baströcke zum Einsatz kommen, aber der neue König kam am Montag aus den eigenen Reihen und machte uns somit leider einen Strich durch die Rechnung. Außerdem versuchte man sich auch schon ’mal als Spielmannszug, aber da die Pauke das einzige Instrument war, welches unfallfrei und ohne Mißtöne bedient werden konnte, wurde das Experiment schnell beendet und das Feld den musikalischen Profis wieder überlassen.

Die Blumenschmuckidee für die Gewehrkolben entstand ebenfalls in den 80er Jahren und wurde u.a. durch (den Fachmann in solchen Fragen) Kompaniemitglied Günther Opitz, mit tatkräftiger Unterstützung von Berni Neelsen, aufgegriffen. Anfangs erfolgte die Gestaltung sehr individuell (quer durch die botanische Artenvielfalt) und vor allem extrem unkonventionell; mussten doch nicht selten der hauseigene Kräutergarten, des Nachbarn Rosenbeet und auch die Tischgestecke in diversen Kneipen einige Federn lassen. Zu den nachfolgenden “Blumenkindern“ wurden zunächst – in erblicher Reihenfolge – Heike Siemens, Cacki, Robert und schlußendlich Hörmännchen & Butters mit höheren Weihen bedacht und für diese verantwortungslose, ähh -volle Aufgabe auserkoren. Mittlerweile wird das Blumenbusiness jedoch zentral koordiniert und optisch einheitlich durch einen weiblichen “Grünen Daumen“ betrieben.

Wenn der aktuelle König von der Gewehrkompanie gestellt wird, dann entfällt die Verkleidung übrigens. Aufgrund des öffentlichen Erscheinungsbildes als amtierende Königskompanie soll damit der Majestät aus den eigenen Reihen in gebührender Form Respekt gezollt werden.

Während vor ein paar Jahren ausschließlich spontane Einfälle zum Einsatz kamen, sind zwischenzeitlich immer öfter generalstabsmäßige Planungen und Vorbereitungen erforderlich, um die aufwändiger werdenden Ideen umsetzen zu können (Stichwort “Eyecatcher“-Verkleidung; selbstredend mit dem dazugehörigen und selbsterstellten, passenden Mottoschild). Die Bestellung und/oder Buchung des “Equipment“ wird teilweise schon Wochen vor dem Mützenfest auf die Agenda gesetzt und die Vorfinanzierung erfolgt durch die Gewehrkompanie-Gemeinschaftskasse. Sämtliche Ausgaben werden solidarisch durch alle Mitglieder getragen und im Umkehrschluß partizipieren somit alle Mitglieder auch beim Ausgeben der (regelmäßig in kleinen “verbraucherfreundlichen“ und überschaubaren Beträgen eingezogenen/-gesammelten) Gelder in Form von reichhaltigem Lebensmittelgenuß während des gesamten dreitägigen Schützenfestes.

Eine Gemeinschaft kann nur so stark sein, wie ihr schwächstes Kettenglied. Aus diesem Grund achten wir auf starken Zusammenhalt. “Fühlt“ sich beim ersten Lesen zwar pathetisch an, is’ aber so.   J

“mj“

– seit dem 18.07.2011 Feldwebel, aufgrund besonderer Verdienste um das Schützenjacken(!)wesen –

11.11.2011 – Karnevalsbeginn in Münster

11.11.2011 – Karnevalsbeginn in Münster

Nicht zuletzt aufgrund der glücklichen Fügung, dass der traditionelle Beginn der Narrenzeit am 11.11. dieses Mal auf einen Freitag fiel, konnte eine Abordnung der Gewehrkompanie dem Lockruf ihres Mitglieds (und ehemaligen Münsteraner Karnevalsprinzen) Thomas Straßburg nicht widerstehen. So kam es, dass sich eine Gruppe von 13 Amateur-Narren aufmachte, um der abendlichen Auftaktsitzung der Karnevalsgesellschaft Freudenthal im “2 Löwen Club“ in Münster beizuwohnen.

Glänzte die Truppe am Schützenfest-Montag 2011 noch durch feminine Verkleidungskünste, wurde für diesen Abend „gehobene Freizeitkleidung“ gewünscht – was immer sich die Veranstalter von dieser “Floskel“ und vor allem in Zusammenhang mit uns davon versprochen hatten (*zwinker*). Nichtsdestotrotz wurden alle Teilnehmer beim Empfang im Veranstaltungssaal mit der Verleihung des diesjährigen Karnevalsorden begrüßt – für viele, neben zahlreichen Teilnehmerurkunden von (Jahrzehnte zurückliegenden) Bundesjugendspielen, der erste Titel in ihrer Vita. Diese Ehrung hatte zur Folge, dass es sich Kompanieführer Willem nicht nehmen ließ, der anwesenden Lokalpresse vom Besuch der Twistringer ausführlich und schmerzfrei zu berichten.

Das anschließende Abendprogramm strapazierte nun die Lachmuskeln der Anwesenden. Viele fühlten sich beim Showtanz des Husarencorps an ihre eigenen kläglichen Tanzversuche zu späten Schützenfeststunden erinnert oder zogen Parallelen zwischen der Durchschlagskraft von Witzen des bekannten Fritz Schopp alias „Et Rumpelstilzchen“ und den Gedichten unseres Monsignore Molitor. Der ausgelassenen Stimmung war es jedoch geschuldet, dass das Ende des Programms nicht (!) gleichbedeutend mit dem Ende des Abends war, denn man widmete sich “ausnahmsweise“ noch der (Kneipen-)Kultur Münsters.

Nach einer kurzweiligen Nacht machte man sich am Samstag auf zum Prinzipalmarkt, wo man mit Blick zur Bühne und – noch wichtiger – Kontakt zur Theke die offizielle Prinzenproklamation verfolgte. Die hier gewonnenen Eindrücke mussten verständlicherweise erst einmal verarbeitet werden, wozu das hiesige „Gasthaus Stuhlmacher“ geradezu einlud. Hier fand Bedienung Helga mit ihrer herzlichen Art schnell Anklang bei den Junx und prägte einige von Ihnen vielleicht bis zum Rest ihres Lebens. So kam es, dass sich die planmäßige Abfahrt gen Heimat stündlich nach hinten verschob. Als jedoch die restlichen möglichen Rückfahroptionen mit dem Ausdauerwillen der Gruppe zu kollidieren schienen, musste man sich schweren Herzens von Helga und ihren nicht abreißen wollenden Nachschub an Kaltgetränken verabschieden.

Bevor man sich aber nach der Ankunft am Twistringer Bahnhof aus den Augen zu verlieren drohte, wurde kurzerhand eine außerordentliche Podiumssitzung bei „Treschen“ Straßburg einberufen und jetzt wurde sich noch einmal ordentlich Zeit genommen, diese spaßige Tour in aller Gemütlichkeit und mehr als “gesellig“ ausklingen zu lassen.

Autor: Butters

Kamerakind: Hörmännchen

“mj“

Turniererfolg

Turniererfolg

Anfang August vertrat die Gewehrkompanie auf Einladung des SV Mörsen-Scharrendorf bei der jährlichen Sportwerbewoche die Farben des Twistringer Schützenvereins. Aufgrund der Teilnehmerzahl wurde dieses Fußballturnier jeweils in Hin- und Rückrundenpartien an einem Nachmittag ausgespielt und der Sieg der Gewehrkompanie geriet dabei nicht in Gefahr. Mit der glatten Bilanz von 12 Punkten (und 15:1 Toren) konnte somit der 1. Platz errungen werden. Es wurden zum Teil tolle Kombinationen zelebriert und schöne Tore erzielt.

Aufgrund des Personalengpasses standen zwar keine Auswechselspieler zur Verfügung, aber die Twistringer Vertretung gab sich dennoch keine Blöße. Im Kader landeten Kruse (Tor), Lanne, Wolle, Heiko, Lute und J.R. Franky. Als Betreuer und „Aufsichtsperson“ in Personalunion zeichnete sich dagegen der Mann für die Schadensregulierungen Fuzzie Jones (…erste Diagnose: „Rücken“) verantwortlich.

O-Ton: „Das Turnier war eine tolle, entspannte Sache. Wir haben mit unseren Familien als Zuschauer einen schönen Tag verlebt und freuen uns auf`s nächste Mal. Dann gilt es den Wanderpokal zu verteidigen.“

Die erfolgreichen Cracks stellten sich nach dem Turniersieg den, ähh dem (!) Fotografen und im Anschluß stieg die stimmungsvolle und ausgelassene Siegerparty in J.R.’s Garten – selbstredend mit dem obligatorischen „aus’m Pokal trinken“ (usw.).   (*zwinker*)

P.S.:

Auf dem Foto ist übrigens auch das (inzwischen berühmt-berüchtigte) Sinsheimer Hochfrequenz-Beschallungsgerät – Modell „1899 Tradition“ – zu sehen (auf dem Klappstuhl; im Hintergrund rechts).   🙂

Fuzzie Jones / „mj“

Fahnen- & Gewehrkompanie des Twistringer Schützenvereins e.V.

Fahnen- & Gewehrkompanie des Twistringer Schützenvereins e.V.

Die Fahnen- und Gewehrkompanie wird in diesem Jahr 84 Jahre “jung“, obwohl die Mitglieder noch gar nicht so alt aussehen – oder doch…?!  J

Im Gründungsjahr zählte die Truppe gerade ’mal 9 Schützen, die zur zivilen Kleidung nur den Hut und das Holzgewehr dabei hatten. Inzwischen ist die Fahnen- und Gewehrkompanie auf insgesamt 31 Mitglieder und 3 Ehrenmitglieder angewachsen.

Unter den Mitgliedern befinden sich mehrere Könige, ein Karnevalsprinz, ein Ritter, ein Chor (bzw. eine “Boy-Group“), der Vereinswirt, drei Bootsführer, viele Fußballkenner (und auch einige -könner) und sogar ein echter Doktor – ohne (!) Verdacht des Plagiatsvorwurfs.

 

Die Mitglieder der Fahnen- und Gewehrkompanie bereiten sich in jedem Sommer gewissenhaft auf das bevorstehende Schützenfest vor. Schon kurz vor dem Schützenfest treffen sie sich im Vereinslokal “Zur Penne“. Dort werden u.a. die Kommandos und die Gewehrgriffe geübt, sowie die hohe Kunst des Biertrinkens “aufgefrischt“. Außerdem wird die einheitliche Dienstbekleidung (komplett nur mit Gewehr und weißen Handschuhen) auf Vollständigkeit angesprochen. Dazu gehört auch der selbstentworfene Aufnäher auf dem Oberhemd (Wappen). Sollte sich ein Schütze beim Antreten nicht an die zuvor festgelegten Zeiten halten oder gar ein Teil seiner Dienstkleidung vergessen haben, so wacht der Kassenwart penibel darüber, das eigens dafür festgelegte Bußgeld in harter Währung zu kassieren.

Vor drei Jahren hat es bei der Fahnen- und Gewehrkompanie einen Führungswechsel gegeben, der auch von der Generalversammlung abgesegnet wurde. Bernd Neelsen schied nach 25 Jahren (1983-1996 stellvertretender Fahnen- und Gewehrkompanieführer und von 1996-2008 Verantwortlicher in leitender Funktion) als aktives Mitglied aus dieser Kompanie aus. Als Nachfolger wurde Thomas (“Willem“) Thiede zum neuen “Boss“ und als sein Stellvertreter Marcus (“Kruse“) Siemer gewählt. Besonders zu erwähnen ist der derzeitige Fahnenträger Rolf Henkel. Er trägt die Fahne des Twistringer Schützenvereins seit nunmehr 28 Jahren (durchgehend) – und dies nicht nur zum Twistringer Schützenfest, sondern auch bei anderen Schützenfesten und zu sonstigen Anlässen. Die Kompanie wird vervollständigt durch die beiden Fahnenbegleiter Thomas Westermann und Michael Beuke, sowie 28 Schützen mit Gewehr, die sich im “zarten“ gemischten Alter von 25-57 Jahren befinden.

Nicht nur das alljährliche dreitägige Twistringer Schützenfest steht für die Mitglieder auf dem Programm. Aus Anlaß des 75jährigen Vereinsjubiläums wurde in aller Heimlichkeit ein neues Twistringer Lied mit dem Titel “Hey Twistringen“ in’s Leben gerufen. Eine der treibenden Kräfte war Thomas Straßburg, der auf einer der gemeinsamen Unternehmungen die Idee und den Text vorgestellt hatte. Jedes Mitglied stellte einen festgelegten Betrag zur Verfügung. Außerdem spendeten fünf Sponsoren aus der Kompanie weitere 500,00 €uro, so daß das Vorhaben in die Tat umgesetzt werden konnte und aus diesem Einfall eine CD in einem Tonstudio in Münster entstand, an der mittlerweile nicht nur die Kompaniemitglieder ihren Spaß haben. Die 500 gepressten Exemplare waren dann auch schnell vergriffen. Der Erlös in Höhe von 1.000,00 €uro wurde zu gleichen Teilen der Jugendarbeit des Twistringer Blasorchesters und des Twistringer Spielmannzugs zur Verfügung gestellt, bzw. gespendet.

Auch sind die Schützen der Fahnen- und Gewehrkompanie bereits mehrmals zu Gast in Münster gewesen. Unter anderem nahm man an einer Karnevalsprunksitzung teil, die auch im November 2011 wieder besucht werden soll. Außerdem erklärten sie sich bereit beim Rosenmontagsumzug als Leibgarde dem Münsteraner Karnevalsprinz Thomas Straßburg zu “dienen“.

Gemeinsame Bootstouren auf den Grachten im Holländischen Friesland, die Teilnahme am Besenweitwurf in Haselünne und dem anschließenden Rittermahl, bei dem ein Mitglied zum Ritter geschlagen wurde, sowie eine Raftingtour im österreichischen Schruns gehören zu den Aktivitäten der Gruppe. Die Partner wurden ebenfalls mit eingeschlossen. Gemeinsam fuhr man mit dem Rad zum Heuhotel und es wurden weitere Fahrten (Kohltouren, Spargelessen, …) durchgeführt. Und wenn Hochzeiten anstehen wird vor der Kirche oder dem Standesamt selbstverständlich “Spalier“ gestanden – und anschließend kräftig mitgefeiert.

Die Mitglieder der Fahnen- und Gewehrkompanie werden also nicht “müde“. Sie werden, wie jedes Jahr, wieder im Festzelt zu finden sein und immer wieder ihr Lied singen: “Hey Twistringen, Du bist meine Stadt…“!

B.N. / “mj“